Mögliche Krankheiten, die Nagetiere haben können
Auch wenn viele Heimtierbesitzer nicht glauben, dass auch Ihre Tiere eine Krankheit haben können, gibt es gerade bei Nagetieren verschiedenste Möglichkeiten, zu erkranken. Zu den Nagetieren gehören neben Meerschweinchen auch noch Hamster, Kaninchen, Ratten oder Mäuse.
Kokzidien:
Eine Krankheit, die sowohl Meerschweinchen als auch Kaninchen treffen kann, sind die sogenannten Kokzidien. Unter diesem Begriff versteht man klitzekleine Einzeller, die Darmschleimhaut-, Leber- oder Gallenzellen befallen. Der Parasit sorgt dafür, dass die Nagetiere starken Durchfall bekommen, der sogar blutig oder schleimig sein kann. Gerade wenn sie noch sehr jung sind (zwischen 6 und 12 Wochen), sind sie deutlich anfälliger für Kokzidien, als ältere Tiere. Den genauen Ursprung kann man meist nur im Futter ausmachen, weshalb eine gesunde Ernährung und Pflege immens wichtig sind. Verhindern lässt es sich jedoch nie zu 100 %, dass die Tiere an der Krankheit leiden und wohlmöglich sogar aufgrund von starker Gasbildung im Magen-Darmtrakt, welcher die ganze Darmflora schädigt, daran zugrunde gehen.
Lippengrind:
Vielleicht ist es Euch als Nagetierbesitzer schon einmal aufgefallen, dass manche Tiere an Lippen und Mundwinkeln bis hin zur Nase und im Rest des Gesichtes schorfartige Wucherungen haben können. Diese Krankheit bezeichnet man als Lippengrind und ist Folge eines Mangels an Vitaminen und wichtigen essentiellen Fettsäuren. Dadurch entstehen kleinste Verletzungen an der empfindlichen Nagetierhaut, welche Bakterien und Pilzen quasi den freien Eintritt gewähren. Vorbeugend ist natürlich die gesunde Ernährung wieder entscheidend, um es erst gar nicht zu einer Mangelerscheinung kommen zu lassen. Allerdings sollte man und das wird auch der Tierarzt bestätigen, bei Auftreten eines Lippengrindes am besten mit vitaminhaltigen Salben die kleinen Wunden versorgen.
Kaninchenschnupfen:
Aufgepasst bei Kaninchenschnupfen, denn er breitet sich rasend schnell aus und wird damit wie eine Seuche gehandhabt. Wie sich schon am Wort „Seuche“ erkennen lässt, ist er äußerst ansteckend und gerade bei der Haltung mehrerer Tiere gemeinsam sollte man die nötigen Maßnahmen treffen, um weitere Erkrankte zu verhindern. Beim Kaninchenschnupfen handelt es sich um eine Infektionskrankheit, ausgelöst durch Bakterien, welche die Luftwege der Kaninchen angreift. Das beste Mittel dagegen ist die Herstellung eines stabilen Immunsystems, welches widerstandsfähig gegen Viren und Bakterien ist. Das erreicht man vor allem durch regelmäßiges Wechseln der Einstreu, gesunde und ausgewogene Ernährung und ganz wichtig, durch viel Bewegung an der frischen Luft. Somit wird das Immunsystem weiter abgehärtet und stabiler gegen äußere Einflüsse gemacht.
Passaluren:
Als Passaluren bezeichnet man parasitäre Zwergfadenwürmer. Sie siedeln sich im Blind- und Dickdarm der Nagetiere an. Besonders Kaninchen sind von der Passalurose, wie man die Krankheit in der Fachsprache nennt, betroffen. Die Tiere fressen schlechter, magern ab, haben Durchfall und scheiden mit ihrem Kot Wurmeier aus. Erkennen kann man sie als kleine weiße Punkte. Sinnvoll wäre es, einen Tierarzt aufzusuchen, um durch eine Kotprobe zu bestimmen, um welche Wurmart genau es sich handelt, da er damit ein passendes Entwurmungsmittel verschreiben kann. Wenn der Parasit bei einem Kaninchen nachgewiesen werden sollte, ist es sinnvoll, es getrennt von den gesunden Nagetieren zu halten, um weitere Ansteckungen zu vermeiden. Gleichermaßen gelten hier auch wieder die Regeln der steten Stallhygiene mit regelmäßigem Streuwechsel und eine möglichst gesunde und ausgewogene Ernährung der Tiere.