Rohfütterung für Hunde

  1. Muskelfleisch:

Da der Hund ein Carnivore ist, also ein Fleischfresser, ist rohes Muskelfleisch für ihn sehr wichtig, denn es liefert Mineralien, Fette, Proteine, Vitamine und auch Wasser.

Geeignet sind dabei z. B. (bitte roh!):

- Gulasch, Schlundfleisch, Zunge oder Herz vom Rind
- Kalbfleisch
- Lammfleisch
- Geflügelfleisch (Hähnchen, Pute, Truthahn)
- Pferdefleisch, Pferdeherz

ACHTUNG bei rohem Schweinefleisch! Dieses kann Krankheitserreger der Aujeszky-Krankheit enthalten, was beim Hund bis zum Tod führen kann!

Herzfleisch immer in Maßen verfüttern, da es zu Durchfall führen kann.

  1. Innereien:

Zu den Innereien gehören Leber, Niere, Milz, Magen und Lunge.

Sie sind sehr gute Kupfer-, Eisen- und Vitaminlieferanten. Dabei liefert die Leber beispielsweise sehr viel Vitamin A. Genau wie beim Herz können zu große Mengen an Innereien Durchfall verursachen, darum sollte man sie in kleineren Portionen verfüttern. Gerade bei der Leber sollte man aufpassen, da ein Vitamin A - Überschuss schnell zu Erbrechen, Hautveränderungen oder Haarausfall führt.

Geeignet sind hier:

- Lunge, Leber, Niere, Euter vom Rind
- Pferdeleber, Hirschleber
- getrocknete Kälberblase
- grüner Pansen von Rind oder Lamm
- Blättermagen vom Rind
- weißer Pansen vom Rind

Sehr interessant bei grünem Pansen und auch Blättermagen: Hier sind alle Pflanzen, die das Tier aufgenommen hat, im unverdauten Zustand und liefert Vitamine, Mineralstoffe und hochwertige Proteine.

  1. Rohe Knochen:

Die "natürlichen Zahnbürsten" der Hunde, die Knochen, sind essentiell wichtig für die Zahnpflege der Hunde. Sie sind ein fester Bestandteil eines jeden Rohfütterungsplanes und enthalten wichtige Nährstoffe und Mineralien (z. B. Eisen, Fett, Enzyme und natürliches Calzium).

Geeignet dafür sind beispielsweise:

- Markknochen vom Rind
- Lammknochen
- Kalbs-Nackenknochen
- Rückenknochen vom Huhn
- Pferdeknochen

WICHTIG! Knochen sollte man immer ROH füttern, da sie im gekochten oder erhitzten Zustand brüchig werden und splittern können, was den Hund im Magen und Darm sehr schwer innerlich verletzen könnte!

  1. Öle:

Öle enthalten sehr viele wichtige ungesättigte Fettsäuren, die der Hund zum Leben benötigt. Hierbei ist darauf zu achten, dass man möglichst Öle von tierischen Erzeugern nutzt.

Ein Beispiel dafür ist Fischöl, denn es hat einen hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren. Hat man kein Fischöl zur Hand, kann man auch maximal 1 - 2 mal die Woche rohes Lachsfleisch füttern. Es hat einen hohen Jod- und Vitamingehalt.

Andere, aber pflanzliche Öle, die man füttern kann, sind:

- Leinöl
- Distelöl
- Borretschöl
- Olivenöl
- Sonnenblumenöl

  1. Gemüse und Obst:

Als zweitwichtigste Grundlage der Rohernährung dienen Obst und Gemüse. Gemüse füttert man hauptsächlich, um die Nährstoffe zu ersetzen, die sonst das Beutetier in freier Natur im Magen gehabt hätte. Weiterhin gelangen dem Hund mit Gemüse und Obst sekundäre Pflanzenstoffe in den Magen- und Darmtrakt, welcher durch die enthaltenen Faserstoffe gereinigt werden kann. Dies lockert gleichzeitig den Stuhl auf, sodass man Verstopfungen vorbeugen kann.

Wichtig bei der Fütterung ist, dass man möglichst Saisongemüse- und Obst kauft, um dem Rhythmus der Natur zu folgen.

Diese Sorten sollten Sie NIE füttern:

- rohe Kartoffeln
- Zwiebeln
- Avocados
- Auberginen
- rohe Bohnen
- Rettich
- Hülsenfrüchte
- Quitten
- Holunderbeeren

Nur in Kleinstmengen füttern:

- Tomaten (nur reif)
- Erbsen
- Knoblauch und Bärlauch
- Küchenkräuter (mit starken ätherischen Ölen)

Viele Hunde essen nicht besonders gern Gemüse. Dafür kann man es mit einem Stabmixer pürieren und etwas leckerer für den Hund zubereiten, z. B. mit einem Ei, einem Stückchen Leber oder etwas Hackfleisch.