Katzensprache
Man kommt nach Hause und wird schon an der Tür erwartet. Ein lautes Miauen tönt durch die Wohnung und die kleine Miez scheint sich zu freuen, dass man wieder da ist. Doch was möchte sie mir eigentlich damit sagen? Was Miauen, Schnurren oder Knurren bedeuten…
Seit 1956 beschäftigt man sich wissenschaftlich mit dem Thema der Verhaltensweisen der Katzen. Paul Leyhausen (*1916-†1989), ein deutscher Zoologe und Verhaltensforscher, führte dazu verschiedene Studien durch.
Auch wenn man meint, die eigene Katze würde immer gleich klingen, so gibt es doch zehn unterschiedliche Arten von Lauten, die sie machen kann. Diese können noch mehr als 100 Einzellaute haben, sodass Katzen genau wie andere Tiere, ihre ganz eigene Sprache entwickelt haben. Hauskatzen, welche nicht in die Natur kommen, kommunizieren noch mehr durch Geräusche, als Freigängerkatzen oder Wildkatzen. Diese sondern Duftstoffe ab und agieren durch ihre Haltung und Gestik.
Schnurr(rrrr)en
Jeder der eine Katze hat, kennt es nur zu gut. Man streichelt sie und sie entspannt sich zunehmend und fängt an, zufrieden zu schnurren und die Augen zu schließen. Doch nicht nur bei Zufriedenheit schnurren Katzen, sondern selbst wenn sie Schmerzen haben oder Angst vor etwas. Bei der Geburt bzw. beim Werfen ihrer Jungen schnurren die Katzenmütter auch. Das könnte daran liegen, dass sie sich damit versuchen, zu beruhigen. Das ist nur eine Annahme, aber es wäre eine Erklärung dafür. Gerade weil man beobachtet, dass Katzenmütter ihre Babys anschnurren, um zu zeigen, dass alles in Ordnung ist. Auch wenn Katzen ängstlich sind, tritt dieses Geräusch auf.
Es gibt nur Vermutungen, wie das Schnurr-Geräusch entsteht. Heute glaubt man, dass rhythmische Schwingungen des Kehlkopfes der Auslöser sind. Die Theorien um das Thema sind allerdings sehr vielseitig, sodass man es nicht genau erklären kann.
Miauen
Man steht in der Küche und bereitet etwas zum Essen zu und wer sitzt mit großen Augen daneben und jammert und miaut? Natürlich die Katze. Sie bettelt förmlich, dass man mal etwas Leckeres fallen lässt und versucht, Aufmerksamkeit zu erregen. Dabei kann das Miauen in seiner Bedeutung sehr variieren. Es reicht vom freundlichen Grüßen bis hin zu Aggressionen. Vor allem in der Kommunikation mit anderen Katzen kann man oft sehr lustige Geräusche wahrnehmen.
Fauchen, Knurren und Schreien
Jodelnde Laute (wenn man etwas von der Katze hört, was wie „uiuiui…“ klingt) oder auch wenn das Tier knurrt oder etwas bzw. jemanden anfaucht, hat das immer etwas mit Aggressionen oder Bedrohungen zu tun. Man erkennt es auch oft daran, dass die Katze einen Buckel macht, sich ihre Haare aufstellen, sie die Zähne zeigt und die Augen weit aufgerissen sind. Das Jammern, Jaulen oder Jodeln ist dabei eine immer noch extremere Stufe, bei der Katzen sehr wütend sind.
Anders ist es beim Schreien, denn das tun die Tiere nur, wenn sie wirklich starke Schmerzen haben.
Schnattern
In Situationen, in denen die Katze einem anderen Tier oder einer Beute, die sie gerne fangen möchte, ihre volle Aufmerksamkeit widmet, kann man sehen, wie sie das Maul auf und zu bewegt. Manchmal macht das auch Geräusche, wenn sie dabei mit den Zähnen klappern. Das nennt man Schnattern.
Laut Forschern könnte es sich dabei um eine Übung handeln, in denen die Katze sich vorstellt, die Beute bereits im Maul zu haben und sie ahmt sozusagen die Beißbewegung nach - Eine Vorbereitung auf das Fangen von Beute.
Auch in anderen Situationen können die Katzen schnattern, das hängt aber ganz vom Charakter der Tiere ab.
Fazit
Katzen kommunizieren sowohl durch Geräusche als auch durch Körpersprache. Wenn man sie genau beobachtet und eine Weile mit ihnen zusammenlebt, erkennt man immer deutlicher, was das Tier einem selbst sagen möchte.