Augenkrankheiten von Meerschweinchen

Sie sind klein, kuschelig und quieken vergnügt vor sich hin - Meerschweinchen. Oft unterschätzt man aber, dass vor allem durch Inzucht, Vererbung oder schlechte Bedingungen sehr viele Krankheiten entstehen können. So auch folgende Augenkrankheiten:

Dermoid:

Ein Dermoid entsteht schon, wenn die Meerschweinchen noch Embryos sind und ist eine Art Fehlentwicklung. Dabei werden Hautzellen versprengt und an  falscher Stelle setzen sie sich fest, so auch am Auge. Dadurch haben manche Meerschweinchen erst helle Pigmentflecke auf der Hornhaut, der Bindehaut oder am Lidrand und später können daraus sogar büschelweise Haare wachsen, da sich dort zusätzliches Hautgewebe befindet.

Leider helfen dagegen keine Augentropfen oder andere Präparate. Die einzige Lösung ist, dem Tier in einer Operation Teile der Hornhaut unter dem Mikroskop ab zu tragen.

Augenverknöcherung

Die Augenverknöcherung, oder auch ossäre Choristie, erkennt man an einer Knorpelbildung am Auge. Meist am äußeren Rand der Iris bis hin zur Pupille. Im zunehmenden Alter ist eine Verknöcherung nicht ungewöhnlich. Durch einen gestörten Stoffwechsel von Mineralien und damit vermehrt Kalkablagerungen, die nicht richtig abgebaut werden können, kann diese Augenkrankheit entstehen.

Da die Nervenzellen dadurch stark geschädigt werden können, ist oft die Konsequenz daraus, dass das Tier erblindet. Es gibt allerdings auch kein wirksames Mittel oder eine Heilmethode dagegen, somit muss meistens bei sehr starker Verknöcherung das Auge entfernt werden.

Bindehautentzündung

Wie auch beim Menschen oder anderen Haustieren, kann ein Meerschweinchen eine Konjunktivitis, also Bindehautentzündung bekommen. Diese ist erkennbar an geröteten, tränenden, verklebten Augen, aus denen eitriges Sekret austreten kann.

Zum Glück ist die Bindehautentzündung mit antibiotischen oder homöopathischen Tropfen oder Salben behandelbar. Entstehen kann sie beim Meerschweinchen durch den Mangel an Vitamin A, Zugluft durch offene Fenster oder Klimaanlagen, eine Infektion mit Chlamydien oder eine Verletzung der Hornhaut.

Fettaugen

Fettaugen erkennt man an einer Wölbung des Unterlides nach Außen. Dabei stülpt sich der weiße Bindehautsack heraus. Erkennen kann man diese Augenerkrankung meistens erst ab einem Alter von 6 Monaten, es kann aber auch später sein. Vorher treten nur typische Symptome für eine Bindehautentzündung auf.

Da Fettaugen genetisch bedingt sind, kann man sie als rezessive Erbkrankheit bezeichnen (rezessiv heißt, dass es nicht direkt vererbt wird, sondern versteckt). Eine Beeinträchtigung des Sehens ist nicht gegeben, weshalb Fettaugen beim Meerschweinchen auch nicht behandelt werden müssen.

Augenlosigkeit

Durch Verpaaren der Meerschweinchenfarbschlägen "Dalmatiner" und "Schimmel" können Gendefekte auftreten und die Tiere sind teilweise nicht lebensfähig oder eben missgebildet. So zu sehen auch bei der Augenlosigkeit. Andere Ursachen für das Fehlen der Augen können Viren oder schlechte Umweltbedingungen sein (z. B. Giftstoffe in der Umgebung).